23.7.2025
In einem gemeinsamen Interview mit Thieme kma beleuchten Prof. Dr. Frank Brettschneider (Universität Hohenheim) und Johannes Fischer (Crunchtime Communications) die Rolle von Kommunikation in der Krankenhaus-Transformation.
Beide sind sich einig: Ohne frühzeitige und systematische Kommunikation lassen sich notwendige Reformen nicht umsetzen.
Die von Crunchtime durchgeführte Expertenstudie zeige, dass Klinikmanager die Krankenhausreform mehrheitlich für notwendig halten. Dennoch habe ein Viertel der Kliniken die Umsetzung noch nicht begonnen. Hauptgrund sei nicht fehlendes Wissen, sondern politisches Zögern aus Angst vor Kritik und Widerstand.
Fischer betont, wie wichtig es ist, sich schon in ruhigen Zeiten auf Konflikte vorzubereiten: Kommunikation müsse frühzeitig und aktiv gestaltet werden. Das Zurückhalten von Informationen aus Angst vor Kritik führe nur zu noch größeren Vorbehalten.
Brettschneider ergänzt: Zunächst sollten Entscheidungsträger überzeugt werden, dann Mitarbeitende und die Bevölkerung. Dabei gilt: Lautstarke Meinungen sind nicht immer repräsentativ, und die Mehrheit bleibt oft still.
Beide Experten warnen davor, Transformationen als basisdemokratische Prozesse zu verstehen. Kritische Stimmen sollten ernst genommen und entkräftet, aber nicht um jeden Preis überzeugt werden. Akzeptanz entstehe durch ehrliche Information und klaren Dialog.
Brettschneider fordert, dass der Transformationsfonds nicht nur bauliche, sondern auch kommunikative Maßnahmen fördert. Gute Kommunikation sei „kein Nice-to-have, sondern eine Erfolgsvoraussetzung“ – ohne sie scheiterten selbst gut durchdachte Projekte.
Wir freuen uns darauf, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen!